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Grundlagen der Gedichtsanalyse

Reimformen

Wenn man Reime in Gedichten untersucht, sollte man sich sowohl die Art des Reimes anschauen wie auch die Stellen im Gedicht, an denen die Reime stehen. Die Art des Reimes lässt sich anhand folgender Reimformen bestimmen:

1. reiner Reim: genauer Gleichklang in Vokal und Konsonanten ab dem letzten Vokal.

2. unreiner Reim: ungenauer Gleichklang in Vokal und Schlusskonsonanten; gilt auch für Reime mit langen und kurzen Vokalen

3. rührender Reim: gleich lautende, aber bedeutungsverschiedene Wörter

4. identischer Reim: Reime mit demselben Wort

Übung:
Ordne folgene Reimpaare den verschiedenen Reimformen zu: Hund/gesund; laut/geschaut; Glück/Blick; Wirt/wird; Hase/Nase; Häute/heute; Geld/Geld; Rächer/Köcher; Luft/ruft; Schuh/Ruh; Tisch/Tisch; Straßen/lassen; Rhein/rein; Zweifel/Teufel; befreien/gedeihen
Lösung



Reimschamata

Aus der Stellung der Reime im Gedicht lässt sich das Reimschema erkennen.

1. Paarreim

2. Kreuzreim

3. Unterbrochener Reim

4. umarmender Reim

5. Schweifreim

Übung:
Ordne folgene Abkürzungen den Reimschemata zu: axax; aabccb; aabb; abba; abab
Lösung

Reimen sich ganze Strophen, spricht man von einem Kehrreim oder Refrain. Verse, die ohne Reimpaar bleiben, nennt man Waisen. Diese werden durch ein x notiert.



Metrum

Wenn man ein Gedicht untersuchen will, sollte man sich auch immer anschauen, wie die Verteilung von Betonungen im Gedicht ist. Die Art dieser Verteilung drückt sich im Metrum des Textes aus.

Um das Metrum eines Gedichtes herauszufinden, schreibt man für jede Silbe eines Verses ein x und setzt auf jede betone Silbe einen Akzent. Finden sich zwei Akzente (=Hebungen) in einem Vers, spricht man von einem zweihebigen Metrum, finden sich drei Akzente, von einem dreihebigen u.s.w.

Nicht nur die Anzahl der Hebungen ist zur Bestimmung des Metrums interessant, sondern auch die Art des Versendes. Ist die letzte Silbe betont, spricht man von einer männlichen Kadenz (m). Ist die letzte Silbe unbetont, so ist die Rede von einer weiblichen Kadenz (w).
Die Art der Kadenz kann für die Interpretation des Gedichts durchaus von Bedeutung sein: Ist die Kadenz männlich, so klingt der Vers härter, ist sie weiblich, so klingt er weicher.

Stand: 29.03.08 Mail an mich