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Zurück zum Beginn der Wutgedichte

Wolf Knöller: Wut

Sein Atem ist kurz, seine Schritte lang,
er glüht vor Wut in glänzendem Rot.
Seine Stimme laut, sein Verstand schlank.
Er kommt auf mich zu und starrt mich an.
Die Wut zerreißt fast seinen Kopf,
zu jeder Tat wäre er bereit.
Die Heiterkeit ist weggeschwommen
und die Wut hat den Platz eingenommen.
Ich schau mir an, was mir bevorsteht
und sprech noch schnell mein letztes Gebet.
Mein Handeln war schon längst bereut.
Ich schau ihn an, den, der vor mir scheut.
Er hat in der Hand den großen Hammer schwer,
mich überläuft ein kalter Schauer.
Ich seh' mich schon liegen blutig auf dem Teer.
Bald wird sie da sein, die Todestrauer.
Er schwingt den Hammer und zieht in nieder.
Hallo lieber Sarg, und: Leben, ich seh' dich nie wieder.


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Stand: 20.03.08 Mail an mich